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Die meisten Menschen glauben, ihre Lebensqualität hinge von ihren Lebensumständen ab. Also von dem, was von außen vorgegeben ist. Zum Beispiel ob sie einen sicheren Arbeitsplatz und ein „gutes“ Einkommen haben. Oder wie ihr Chef mit ihnen umgeht. Ob sie an einem schönen Ort und in schönen Räumen wohnen. Wie gesund sie sind. Und so weiter.

Aber ich glaube das nicht.

Wenn Sie mich fragen, wovon es abhängt, ob jemand seine Lebensqualität hoch oder niedrig einschätzt, dann sage ich: Das hängt von den Annahmen ab, die dieser Jemand trifft.

Annahmen? Oh ja!

Ein Porsche ist ein Porsche. Oder?

Ein Autohändler, ein Architekt, ein Umweltaktivist und ein Fabrikarbeiter gehen durch die Stadt und schlendern nacheinander an einem gut erhaltenen Ur-Porsche 911 aus den 60er Jahren vorbei, der am Straßenrand parkt. Was denken die vier?

Sie denken natürlich Unterschiedliches. Ganz klischeehaft denken sie vielleicht so:

Der Autohändler sieht vor seinem inneren Auge 250.000 Euro und träumt davon, dieses Auto verkaufen zu dürfen.

Der Architekt bewundert die zeitlose Form des Autos, die im Prinzip bis heute stilprägend ist, und verspürt höchsten ästhetischen Genuss beim Betrachten der Karosserie.

Der Umweltaktivist regt sich fürchterlich über die Dreckschleuder auf und formuliert innerlich ein Manifest mit dem Aufruf an die Bundesregierung, alle Autos, die älter als zehn Jahre sind, aufgrund ihrer verbrecherischen Emissionswerte zwangsenteignen und auf Kosten der ohnehin privilegierten Fahrzeughalter verschrotten zu lassen.

Der Fabrikarbeiter denkt daran, dass Porsche sichere und gut bezahlte Arbeitsplätze bietet. Er würde auch gerne bei Porsche arbeiten, auch wenn er nicht glaubt, dass das jemals passieren wird …

Angenommen, Ihre Lebensqualität wäre gut

Selbstredend geht es jedem der vier nach diesem Erlebnis unterschiedlich: Der eine ist träumerisch, der nächste fühlt sich erfrischt und belebt, der dritte ist wütend und der letzte ist frustriert. Warum? Weil sie ein- und dieselbe Wirklichkeit auf ihre je eigene Weise interpretieren.

Die individuelle Interpretation ist die Folge der Annahmen, die sie getroffen haben. Und das gilt nicht nur für diese vier Menschen, sondern für alle Menschen. Und es gilt nicht nur für parkende Autoklassiker, sondern für alles im Leben und jegliche Lebensqualität. Die Annahmen prägen unseren Blick auf die Welt. Unser Gehirn filtert all die Millionen jede Sekunde auf uns einprasselnden Informationen durch die Brille unserer Annahmen. Das muss so sein, sonst würden wir auf der Stelle verrückt werden.

Aber das heißt doch nichts anderes als: Wenn wir Negatives annehmen, nehmen wir das Negative wahr, wenn wir Positives annehmen, nehmen wir Positives wahr. Wenn wir Schönes erwarten, erfahren wir Schönes, wenn wir Böses erwarten, erfahren wir Böses.

Wie also ist Ihre Lebensqualität? – Sie ist so, wie es Ihren Annahmen entspricht. Und die gute Nachricht ist: Sie können selbst entscheiden, ob Sie vom Leben Gutes oder Schlechtes erwarten. Treffen Sie einfach positive Annahmen über Ihre Lebensqualität!

Die Welt wird Sie auf Dauer nicht enttäuschen … nehme ich an!

1 Kommentar

  1. Ganz genau: Ich bin heute Morgen beim unnütz Rumsurfen auf Ihre Seite gestoßen und kann allem nur 100 Prozent zustimmen. Seit über 20 Jahren gebe ich jetzt als Psychologin Seminare in Führung, Organisation und Zeitmanagement. Glücklich gemacht hat mich das ab und zu (wenn ich jemandem sichtbar helfen konnte). Seit November letzten Jahres habe ich nun eine Schlosserei mit 3 Mitarbeitern, einem Billiard- und Bikercaffee und Custombau für Motorräder und Kutschen. Das macht mich glücklich. Ich verdiene annähernd nichts daran, hatte dieses Ziel niemals, verstehe wenig davon, aber alles ist gut 🙂
    Ich war immer schon der Meinung, dass Ziele und Erfolg erheblich überbewertet werden. Sie dienen vor allem ansonsten hilflosen Arbeitgebern als Werkzeug, sind jedoch immer die ungeschärfte Säge im Wald. Echte Motivation entsteht aus Spaß an der Tätigkeit, aus Erleben von Selbstwirksamkeit und nicht zuletzt aus der Fähigkeit, Gutes wahrzunehmen und zu genießen.
    Freundliche Grüße aus Wülfrath!

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